Entwicklungen

Die tiefgreifenden Veränderungen der Gründerzeit Anfang des 19. Jahrhunderts betrafen auch Leipzig, das sich vor allem im Bereich der graphischen Industrie und des Maschinenbaus günstig entwickelte.

Heute stehen bis 15.000 Bauten dieser Zeit unter Denkmalschutz und damit ist die Messestadt das größte Flächendenkmal Deutschlands.

Anfänge

Der Handel war ein wesentliches Standbein des enormen Wachstums der Stadt in jenen Jahren.

Im Bereich der Messe war es vor allem die Durchführung der ersten Mustermesse der Welt im Jahr 1896, die Leipzig noch einmal einen gewaltigen Innovations- und Kapitalschub brachte und Leipzig als wichtigste Drehscheibe des europäischen Handels etablierte.

Bereits um 1825 hatte sich Leipzig mit der Gründung des „Börsenvereins des Deutschen Buchhandels“ als Hauptzentrum des Deutschen Buchhandels etabliert.

Aufstieg

Alle bedeutenden Verlage hatten ihren Sitz in Leipzig oder in einem der Vororte.

Diese Vororte entwickelten sich mit den Jahren zu regelrechten Industriezentren vor den Toren der Stadt. Bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts wurden Sie nahezu alle eingemeindet und Leipzig konnte seinen glanzvollen Aufstieg  zu einer der größten und wichtigsten Städte Deutschlands beginnen.

In einigen Bereichen der Wirtschaft und der Kultur übernahm die Stadt Leipzig beinahe spielerisch die Führungsrolle.

Sie galt vielen als Mutter der Messen, mit ihren zahllosen Messepalästen, -höfen und -passagen in der Innenstadt.

Führungsrolle

Aber auch im Bereich der Bildung und Kultur konnte sich Leipzig sehen lassen: Die Universität Leipzig ist nach Heidelberg die zweitälteste deutsche Universität, die ihren Lehrbetrieb bis zum heutigen Tage ohne Unterbrechung aufrecht erhielt.

Durch zahlreiche spektakuläre Einrichtungen und Gründungen, wie zum Beispiel das Gewandhausorchester, den Thomanerchor und die Gründung des Musikalischen Konservatoriums durch Felix Mendelssohn-Bartholdy avancierte Leipzig Mitte des 19. Jahrhunderts auch zur bedeutendsten Musikstadt Deutschlands.

Nachwirkung

Was bei alledem immer ein wesentliches Element gewesen und geblieben ist, das ist das gegenseitige Durchdringen der verschiedenen Bereiche des städtisches Lebens:

Keine Kultur ohne Kommerz und umgekehrt. Nur durch dieses angstfreie Durchdringen ganz unterschiedlicher Ebenen konnte etwas Neues und zugleich Einzigartiges entstehen, dessen Früchte bis in unsere Tage hinein geerntet werden können.

Ein Blick auf die Fülle der architektonischen Kleinodien oder auch das kulturelle Angebot beantwortet alle Fragen.

Die Leipziger Universität um 1900

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