Auch wirtschaftlich tat sich in jenen Jahren einiges. Zunächst erfolgte 1887 mit dem Ziel der weiteren Vergrößerung und ökonomischen Stabilisierung die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft unter dem Namen „Sächsische Wollgarnfabrik AG vormals Tittel & Krüger“, 1911 hatte man bereits ca. 2000 Angestellte. Das Firmenareal wurde durch Ankauf, Anbau und Übernahmen umliegender Firmen ständig erweitert. So entstehen weitere Um- und Anbauten auf dem Gelände der Nonnenstraße 17-21 sowie der Holbeinstraße 14-16, das sich jenseits des Laufes der Weißen Elster direkt anschließt. Die beiden Ufer wurden durch zwei Brückenanlagen verbunden, Eisenbahn, eine Fahr- und Gehwegbrücke zu ebener Erde und eine zweigeschossige Verbindung zwischen dem 3. Und 4, Geschoss des 1906 entstandenen, um den Hochbau Süd in der Holbeinstraße und den bereits seit 1898 fertiggestellten Hochbau West in der Nonnenstraße 21 zu verbinden.

Diese Lage am Wasser und das doppelte In-Beziehung-Setzen der beiden Uferabschnitte machen einen wesentlichen Teil des Charmes der Gesamtanlage aus. Die Architekten haben sich außerordentlich kühn und ohne Rücksicht auf den erheblichen Mehraufwand im Bereich der Statik voll und ganz auf die natürlichen Gegebenheiten des alten Flusslaufes der Weißen Elster und dem neuangelegten Lauf des Karl-Heine-Kanales eingelassen, indem sie die Gebäude direkt aus dem Wasser emporragen ließen.

Eine Kühnheit, die wir noch heute nachempfinden können, wenn wir vom Fluss aus mit dem Blick dem eleganten Schwung der Fabrikfassaden folgen. Aber es waren nicht nur An- und Umbauten, die der Sächsischen Wollgarnfabrik AG vormals Tittel & Krüger zur heutigen Größe verhalfen, sondern auch Ankäufe in der Nachbarschaft, wie zum Beispiel in der Nonnenstraße 42-44.