Tittel & Krüger waren jedoch nicht einfach aus dem Nichts in Plagwitz aufgetaucht, und sie hatten auch nicht von ungefähr beschlossen, eine Dampffärberei, bzw. später eine Buntgarnfabrik, zu gründen.
Bereits seit dem 10. Dezember 1866 war Carl August Tittel im Barfußgäßchen in der Leipziger Innenstadt Betreiber eines Tapisserie-, Seiden- und Garngeschäftes der “Kaufhalle”. Drei Jahre später trat August Andreas Krüger als Teilhaber in das Geschäft ein. Da in jenen Jahren die Produktion von Kammgarnen auf Maschinenbetrieb umgestellt wurde und

Im Spiegelsaal von Versailles erfolgt die Proklamation des Deutschen Kaiserreiches 1871

sich durch die Industrialisierung dieses Herstellungsbereiches die gesamte Textilindustrie konsolidierte, wagten Tittel & Krüger Anfang der 70er Jahre des vorvorigen Jahrhunderts auch den Schritt vom Handel in die maschinelle Produktion.
Die günstige Wirtschaftslage nach dem gewonnenen “Deutsch-Französischen-Krieg” der Jahre 1870/71, die sich in den später auch “Gründerzeit” genannten Jahren manifestierte, sowie die Reichsgründung 1871 führten zu einer allgemeinen Aufbruchsstimmung und einem wahren Gründungsboom in ganz Deutschland.

Und so kam es, dass bereits im Jahr 1875 am firmeneigenen Standort in der Nonnenstraße die Produktion von WoIIgarnen in der eigenen Dampffärberei in Gang gesetzt werden konnte.