Im Jahr 1906 wird der Hauptanteil der Aktien der Sächsischen Wollgarnfabrik von der Norddeutschen Wollkämmerei und Kammgarnspinnerei Bremen erworben und der sogenannte “Nordwollkonzern” gegründet. Beständige Wollpreise und stabile Absatzmärkte bedingen in der Zeit bis 1925 eine hervorragende Konjunkturlage des Unternehmens und ermöglichen die weiter oben beschriebenen zahlreichen baulichen Aktivitäten und Ankäufe.

Blick auf Leipzig Plagwitz (Industriegelände um 1920)

Im Jahr 1931 kommt es allerdings zum Konkurs des Nordwollkonzern. Die Wollgarnfabrik Tittel & Krüger schließt sich mit der Sternwollspinnerei Bahrenfeld zusammen. Unter den Marken Schwan, Stern und Taube erreichen die Erzeugnisse auf der Basis von Zephir-. Kaschmir- und Mohairwolle und Haaren weltweit einen guten Ruf. Während des Krieges wird die Produktion auf Kriegswirtschaft umgestellt und der Betrieb als ”Wehrwirtschaftsbetrieb” eingestuft. Zusätzlich zu den Garnen produziert die Firma in dieser Zeit Zellbahnstoffe und Kurzbastfaserkammgarne. 1943 wird die eigentliche Hauptproduktion eingeschränkt, und es werden in den Produktionsgebäuden zum Teil Niet- und Installationsarbeiten für den Flugzeugbau sowie Montagearbeiten für die Geschützelektronik durchgeführt.